Schneller starten & herunterfahren

 

Beim Start tut sich Windows nach einiger Zeit immer schwerer. Treiber, Dienste und Autostarts bremsen den Boot-Vorgang aus. Das muss nicht sein, werfen Sie Überflüssiges über Bord.

 

 

 

  1. Prefetch-Cache ab und zu leeren

  2. Prefetch-Vorgang optimal einstellen

  3. Boot-Dateien defragmentieren

  4. Autostart-Aufrufe im Hintergrund minimieren

  5. Programme beim Herunterfahren schneller beenden

  6. Know-How: So funktioniert die XP-Boot-Optimierung

  7. Booten beschleunigen mit BootVis

     

 

 
 
 

Prefetch-Cache ab und zu leeren

 

Die Windows-Boot-Optimierung macht den Start von Windows und Programmen schneller.

 

 

Aufräumen: Windows XP legt Hinweise auf die zuletzt benutzten Dateien im Prefetch-Ordner ab; löschen Sie sie ab und an.

Das Verzeichnis für den Cache unter WINDOWS\PREFETCH sollten Sie jedoch ab und an leeren. Das bedeutet etwa ein- bis zweimal pro Monat den Inhalt löschen, damit Windows XP den Zwischenspeicher neu und optimiert auffüllen kann. Dazu markieren Sie alle Dateien in dem Verzeichnis mit [STRG]+[A] und drücken auf [Entf]. Mehr ist nicht nötig.


 
 
 

Prefetch-Vorgang optimal einstellen

 

Die Prefetch-Funktion von Windows XP können Sie selbst beeinflussen. Sie lässt sich sogar komplett abschalten.


 

 

Ausmisten: Das Tool Windows XP Prefetch Clean and Control entrümpelt den Prefetch Cache und lässt ihn neu füllen.

Letzteres kann Sinn machen, wenn sich Schwierigkeiten beim Starten des Rechners ergeben oder Sie einen älteren Computer besitzen. Eine Eingrenzung des Aufgaben-Gebiets beim Prefetching hilft Festplatten-Platz sparen. Die Kehrseite der Medaille: Es verlangsamt die Arbeit.

Für die Einstellungen müssen Sie sich in die Registry begeben und den Schlüssel »HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\
Session Manager\Memory Management\Prefetch Parameters« suchen. Der Wert der Variablen »Enable Prefetcher« bezeichnet den Status des Dienstes:

0 - Funktion ist abgestellt
1 - Prefetch nur für Anwendungen
2 - Nur für den Boot-Vorgang
3 - Prefetching für beide

Wenn Sie sich scheuen, selbst Hand an die Registry zu legen, lassen Sie das von einem Tool erledigen: Windows XP Prefetch Clean And Control heißt das geeignete Programm.


 
 

Boot-Dateien defragmentieren

 

Einen zusätzlichen Schub beim Systemstart erreichen Sie über das Defragmentieren der Boot-Dateien.


 

 
Undokumentierte Defrag-Option

Undokumentiert: Die verwendete Option ist in der Defrag-Hilfe nicht dokumentiert - funktioniert aber trotzdem.

Geben Sie dazu unter »Start | Ausführen« den folgenden Befehl ein:

defrag c: -b

Entsprechende Anpassungen sind nötig, wenn Sie von Laufwerk d: oder einer anderen Partition booten.

In der Registry können Sie zudem noch festlegen, dass Windows diesen Vorgang automatisch bei jedem Systemstart wiederholt. Öffnen Sie dazu den Registry-Editor und suchen Sie den Schlüssel »HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\
Microsoft\Dfrg\BootOptimize Function«. Setzen Sie nun den Eintrag »Enable« im rechten Fenster auf den Wert »Y« – bei den meisten Windows-Installationen ist das aber schon korrekt eingestellt.


 
 

Autostart-Aufrufe im Hintergrund minimieren

 

Rechts unten in der Taskleiste tummeln sich die Tray-Icons. Meist sind sie Symbole für Tools, die Windows automatisch beim Start lädt.


 

 
Msconfig kennt die Autostart-Gewohnheiten

Guter Überblick: Das System-Tool MSCONFIG liefert Einblicke in das Autostart-Verhalten.

Da jedoch jedes zweite Programm meint, es müsse einen Autostarter dort einklinken, quillt die Tray-Bar bald über von Einträgen von Quicktime, RealPlayer, WinDVD-Center, Antivirus und anderen. Und im Hintergrund zwacken all die kleinen Tools auch noch kräftig Ressourcen ab.

Kontrollieren Sie also Ihre Autostarts; schmeißen Sie raus, was nicht nötig ist. Da sich die Autostarts in der Registry genauso verbergen können wie im Autostart-Ordner, nutzen Sie zum Abstellen am besten das Tool MSCONFIG. Öffnen Sie »Start | Ausführen« und geben Sie dort »msconfig« ein. Das Programm erscheint. Wechseln Sie dort auf das Register »Systemstart«. Hier erfahren Sie, welche Programme geladen werden und wo sie sich auf der Platte verbergen. Nehmen Sie den Haken vor einem Tool weg, wird es beim Windows-Start nicht mehr aufgerufen.

Bestätigen Sie mit »OK« und booten Sie neu. Bei der Meldung direkt nach dem Start setzen Sie ein Häkchen vor »Beim nächsten Systemstart nicht mehr starten« und klicken auf »OK«. Übrigens: Die Dienste von Windows sollten Sie nicht über dieses Tool beeinflussen, dafür ist es zu ungenau.


 
 

Programme beim Herunterfahren schneller beenden

 

Manche Anwendungen laufen noch. Vor dem Herunterfahren gibt Windows Ihnen Zeit sich abzuschalten, bevor das System sie mit Gewalt ausknipst.


 
 
Timeout anpassen

Timeout anpassen: Satte 20 Sekunden lässt Windows hängenden Anwendungen Zeit, bis sie mit Gewalt beendet werden.

Doch das kann dauern. Möchten Sie nicht warten, gehen Sie in den Registry-Editor und suchen »HKEY_LOCAL_MACHINE/SYSTEM/ ControlSet001/Control«. Im rechten Fenster des Editors sehen Sie den Eintrag »WaitToKillServiceTimeOut«. Den setzen Sie herunter. Ein guter Wert wäre »100«. Der Wert gibt die Millisekunden an.

Allerdings erscheint nach dieser Wartezeit erst noch ein Fenster. Hierin fragt XP nach, ob es die Anwendungen wirklich beenden soll. Auch das können Sie unterdrücken und immer auf »Ja« stellen.

Begeben Sie sich dazu in der Registry zu dem Schlüssel »HKEY_CURRENT_ USER\Control Panel\Desktop« und belegen Sie den Wert des Eintrags »Auto-EndTask« mit der Ziffer »1«. Sollte übrigens eine Datei noch nicht gesichert sein, fragt Sie die zugehörige Anwendung nach wie vor, ob Sie das tun möchten.

! Achtung: Dieser Trick kommt Ihnen in die Quere, wenn Sie beim Herunterfahren von Windows zum Beispiel den TEMP-Ordner oder die Auslagerungsdatei automatisch löschen wollen. Das wird ebenfalls abgebrochen.


 
 

Know-How: So funktioniert die XP-Boot-Optimierung

 

Eine der größten Neuerungen von Windows XP war bei Erscheinen des Betriebssystems die Boot-Optimierung.


 
 
LAYOUT.INI

Unspektakulär: Die Datei LAYOUT.INI.

Um zu verstehen, was die verschiedenen Tipps zu dieser Funktion bewirken, sollte man die grundsätzliche Funktionsweise dieses Features kennen.

Windows merkt sich Dateien
Die Boot-Optimierung beeinflusst einerseits den Start von Windows, anderseits den von Anwendungen. Starten Sie beispielsweise Microsoft Word, registriert Windows das in der Datei LAYOUT.INI im Ordner WINDOWS\PREFETCH und legt dort auch ein neues File an. Es heißt zum Beispiel »WINWORD.EXE-259486DA.pf«. Darin speichert es Verweise auf Dateien, die die Hauptanwendung noch zu laden hat. Das könnten im Fall von Word zum Beispiel Zusatzmodule, aber auch Bilder und Grafiken sein.

XP optimiert in den Arbeitspausen
Arbeitet der Anwender gerade nicht mit Windows, führt es die Boot-Optimierung aus und schreibt – auf Grund der Infos aus der LAYOUT.INI – die Dateien in den äußeren Bereich der Festplatte; so beschleunigt es den Zugriff. Diesen Prozess führt Windows alle drei Tage durch. Startet man diese Anwendung beim nächsten Mal, holt XP bereits die Komponenten mit in den Speicher, die man braucht – und das, noch bevor die Hauptanwendung diese überhaupt anfordert.

Wie Windows Ihre Prefetch-Files auf der Festplatte angeordnet hat, zeigt Ihnen LAYOUT.INI im Prefetch-Ordner. Die können Sie mit einem Texteditor lesen.


 
 

Booten beschleunigen mit BootVis

 

Ab Werk ist der XP-Start nicht optimal eingestellt. Deswegen hat Microsoft mit BootVis ein Tool geschrieben, das das Booten beschleunigt.


 
 

Schneller booten: Das kleine Microsoft-Tool BootVis protokolliert den Systemstart und opti-miert ihn anschließend.

Schritt 1
Holen Sie sich als erstes BootVis von unseren Download-Servern und installieren Sie sich das Programm.

Schritt 2
Beenden Sie alle Anwendungen, da BootVis den Rechner neu starten muss. Wählen Sie in BootVis »File | New | Next Boot + Driver Delays«. Daraufhin öffnet sich ein Dialog, den Sie mit »OK« bestätigen. Das folgende Fenster zeigt den Countdown für den Neustart. Nach Hochfahren des Systems müssen Sie warten, bis BootVis selbst startet. In der Anzeige des Programms sehen Sie den »Trace«, eine grafische Auswertung des Bootvorgangs. Anhand des Abschnitts »Driver Delay« erkennen Sie, welcher Treiber Ihren Systemstart verzögert. Für spätere Vergleiche können Sie den Trace mit »File | Save as…« speichern.

Schritt 3
Im zweiten Schritt führen Sie über »Trace | Optimize System« die Optimierung des Bootvorgangs durch – ein weiterer Neustart des PCs ist die Folge. Nach dem Hochfahren warten Sie, bis BootVis die Optimierung vollzogen hat. Das kann einige Minuten dauern.

Wenn Sie sehen wollen, um welchen Faktor sich Ihr Bootvorgang beschleunigt hat, rufen Sie das Programm erneut auf und lassen den Startvorgang über »File | New | Next Boot + Driver Trace« ein zweites Mal analysieren. Danach vergleichen Sie den neuen mit dem alten Trace.

Übrigens: Bei deaktiviertem Taskplaner funktioniert das nicht.